Begeisterung in letzter Minute
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Manchmal hat man einfach Glück und bekommt das gewünschte Bild direkt am Anfang, manchmal muss man einen ganzen Tag warten, um am Ende belohnt zu werden.
So war es dieses Jahr auch bei mir. Wir hatten uns schon lange auf eine Wohnmobilreise in Kanada gefreut. Dementsprechend hatten wir vor möglichst viel zu erleben und zu sehen, was leider auch bedeutet, dass man nicht ganze Tage für die gewünschten Bilder Zeit hat. Trotzdem konnte ich meine Begleiter zu dem ein oder anderem Ausflug überreden, der für mich das Potenzial hatte schöne Bilder mit nach Hause zu bringen.
Unter anderem war fast am Ende unseres Urlaubs eine 6-stündige Tour in einem Zodiac geplant, von der ich mir erhoffte möglichst viele Meeresbewohner zu sehen und für die heimische Fotowand abzulichten. Als es an dem besagten Tag auf das Boot ging, war die Aufregung groß. Zum Glück war unter den insgesamt 10 Teilnehmern eine Familie, die vollständig mit Kameraequipment ausgerüstet war. So konnten wir uns die erste halbe Stunde der Bootsfahrt über die jeweiligen Erfahrungen der letzten Tage austauschen und so unserer Nervosität überwinden.
Als wir dann die ersten Buckelwale aus dem Wasser auftauchen sahen, waren wir alle in den Bann der großen Tiere gezogen. Es dauerte keine halbe Stunde und die Kamera war mit den ersten 500 Bildern gefüllt. Die Euphorie wurde noch umso mehr gesteigert als wir die erste Schwanzflosse eines Wals zu sehen bekamen. Von diesem Ereignis beeindruckt ignorierten wir die aus dem Wasser “schauenden” Buckel und warteten bei jedem Auftauchen auf die dazugehörige Schwanzflosse.
Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug, wir haben neben vielen verschiedenen Buckelwalen auch Orcas, Delphine und Seelöwen gesehen. Unser Guide wirkte zwar noch nicht zufrieden, wir waren aber von den mittlerweile über 5h auf dem Boot etwas ausgelaugt und eigentlich auch zufrieden. Dachten wir zumindest.
Auf dem Weg zurück zum Startpunkt kam ein Funkspruch an, es war von aktiven Walen die rede. Wir konnten uns darunter bis jetzt nur die auftauchenden Buckel und Schwanzflossen vorstellen. Als wir den ersten Knall hörten, wurden wir sehr schnell aufgeklärt. Die Gruppe der Wale war dabei miteinander zu kommunizieren. Darunter gehört unter anderem mit den Flossen auf das Wasser aufzuschlagen, was sich eher wie ein Kanonenschuss anhört. Als dann nach den ersten Minuten einer der Wale die Wasserfläche durchbrach und vor unseren Augen einen Rückenklatscher auf das Wasser hingelegt hat waren wir alle sprachlos. Insgesamt hatten wir 4 Mal das Glück das Schauspiel beobachten zu dürfen. Auch wenn es jedes Mal nur Sekunden waren, so war es für mich trotzdem der eindrucksvollste Moment der letzten 3 Wochen.
Für uns hat es sich deswegen gelohnt die insgesamt 6h auf dem Boot zu verbringen, ein paar Minuten weniger und wir hätten das Schauspiel verpasst. Manchmal hat man Glück, und manchmal macht sich Geduld bezahlt. Die Lektion werde ich auf jeden Fall für die nächsten Bilder mitnehmen.
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