Auf der Suche nach dem Eisvogel
In dieser Story


Die Suche
Eisvögel faszinieren mich schon seit meiner Kindheit. Die tollen Farben des Gefieders im Licht haben mich schon früh in den Bann gezogen, lange bevor ich irgendetwas mit der Fotografie am Hut hatte. Als ich dann irgendwann meine erste “richtige” Kamera, damals eine NEX-6 mit 210mm Zoom hatte, begann ich aktiver nach Eisvögeln Ausschau zu halten. Ich wusste durch viele Spaziergänge, dass es einige dieser kleinen Vögel in unserer Umgebung an kleineren Gewässern gibt, und so begab ich mich immer wieder mit der Kamera auf die Suche nach Eisvögeln und tollen Momenten.
Mit der Zeit wurden die Bilder besser, und gleichzeitig wuchs der Wunsch “noch bessere” Bilder zu bekommen. Mehr Freistellung, schöneres Bokeh, besseres Licht, … , ich glaube ihr könnt mir folgen. Also wurden Kamera und Objektiv mit der Zeit größer und schwerer, bis zur heutigen Ausstattung. Auch wenn ich mit einer Tele-Festbrennweite immer mal wieder geliebäugelt habe, ist mir sowas bisher allerdings einfach zu teuer.
Über die Jahre entstanden viele Eisvogelbilder, mal im klirrenden Winter, mal im Frühjahr zur Paarungszeit oder im Herbst vor butem Laub. Ein paar davon finden sich in der Bilderserie. Häufig lag ich dabei einfach an einem Ufer eines kleinen Baches und konnte zusammen mit meiner Frau das Treiben der Vögel beobachten und genießen. Und fast ebensooft wurde ich komisch beäugt, wenn ich beim Gehen die Kamera vor mir an der Brust trug. Wenn ich für jeden der Blicke Geld nehmen würde, wäre bald die Festbrennweite drin 😉 Aber das kennt ihr vermutlich auch.
Gleichwohl war da immer noch der Wunsch, eines Tages mal ein “wirklich gutes” Bild zu bekommen.
Der Tag
Und so kam ein Tag im Januar diesen Jahres. Wir (meine Frau und ich) waren mal wieder zusammen unterwegs. Dank einige “Scouting” Runden, wussten wir dass an einem kleinen Bach entlang einer Streuobstwiese, immer wieder Eisvögel anzutreffen sind. Im Januar liegt der Bach im Vormittag immer im Schatten, also wollten wir unbedingt am Nachmittag dort sein, mit der Sonne im Rücken und Licht am Bach, sowie der Hoffnung auf einen Eisvogel freisitzend auf einem der (viel zu vielen) möglichen Ansitzäste über dem kleinen Bach. Und so zogen wir los. Lange waren wir unterwegs, immer wieder hörten wir einen Eisvogel ganz in der Nähe und immer mal wieder zeigte sich auch einer kurz, aber irgendwie war der Vogel entweder zu weit weg, saß im Dunkeln oder direkt an einer Schilfwand. Wir wollten schon aufgeben und den Rückzug antreten, da entdeckten wir in einem der Apfelbäume am Bachrand ein kleines blaues Funkeln.
Das Bild
Normalerweise fliegen Eisvögel sehr schnell weg, wenn sie Menschen kommen sehen, aber in diesem Moment hatten wir Glück. Der Eisvogel saß super, schön frei und das späte Nachmittagslicht war traumhaft. Schnell die Einstellungen überprüft: ISO640, +1.3EV für den leuchtenden Hintergrund, Blende F7.1 für die Schärfe, 1/320s (Freihand, okisch weil Eisvögel eher ruhig sind). Also passt. Auslöser gedrückt. Dankbar, dass wir einige schöne Bildserien machen konnten zogen wir uns langsam zurück um den Vogel nicht zu sehr zu stören oder zu stressen. Man muss auch wissen wann es reicht.
Das Bild hängt mittlerweile in Großformat bei uns in der Wohnung und ich bin wirklich happy mit der Aufnahme.
Epilog
Auch wenn wir mittlerweile ein Bild in Großformat in der Wohnung hängen haben, gehen wir weiterhin “zu den Eisvögeln”. Eines ist uns nämlich über die Jahre immer bewusster geworden. Wir sollten die Natur und die Tiere genießen so lange wir es (noch) können. Und die Kamera ist natürlich stets mit dabei, man weiß ja nie 😉
















Diskussionsbeiträge (5)
@Dirk, @Pierre, @Ludwig: Vielen dank an euch 😊