Mit dem iPhone 16 bringt Apple (mal wieder) einen neuen Standard für Fotos: JPG-XL!

Was ist das und was bedeutet es für die Fotografie?

Was ist JPG-XL?

Der JPG-Standard ist bereits 1992 vorgestellt worden (wikipedia). Er sollte Fotos mit möglichst wenig Rechenleistung möglichst stark komprimieren. Bildqualität war zweitrangig. Seitdem gab es mehrere Versuche einen Nachfolger zu etablieren. Die iPhones speichern ihre Fotos z. B. seit Jahren im HEIF-Format, das auch von einigen neuen Kameras unterstützt wird. Ein prominentes Beispiel ist die Fujifilm X-100VI.

Der JPG-XL-Standard wurde 2022 verabschiedet.
Samsung unterstützt ihn in der neuesten Smartphone-Generation. Adobe Lightroom Classic kann die Daten bereits verarbeiten und Apple unterstützt es in den aktuellen Versionen seiner Software (Finder, Final Cut Pro, etc). Damit ist bereits eine breite Unterstützung vorbereitet. Das neue iPhone 16 speichert Fotos jetzt ebenfalls in JPG-XL.

Was sind die Vorteile von JPG-XL?

Werden Fotos in JPG-XL gespeichert, dann sind die Dateien deutlich kleiner bei gleichzeitig höherer Qualität. Vorbei sollen die Zeiten verpixelter Fotos sein. Die Daten können jetzt mit bis zu 32 Bit gespeichert werden (statt 8 Bit in JPG). Das ist ein sehr großer Unterschied mit hoher Praxis-Relevanz! Der Code ist zudem Open Source, kann also von jedem Programmierer eingesehen und potentiell verbessert werden.

Die Vorteile scheinen also alle für den neuen Standard zu sprechen. Wo ist der Haken? Alte Software unterstützt den neuen Codec nicht. Auch einige Browser können die Fotos (noch) nicht anzeigen. In der Praxis werden wir wohl noch Jahre mit dem alten JPG arbeiten, um Fotos auszutauschen. Für Fotografen ändert sich dadurch aber eigentlich nichts. Jetzt fotografiere ich in RAW und exportiere dann ein JPG. Auf dem iPhone arbeite ich mit HEIF… und exportiere ein JPG. Künftig werde ich also wohl in JPG-XL arbeiten… und JPGs exportieren.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/JPEG_XL