Hallo zusammen
Bei uns steht demnächst eine Reise in die Wüste (Nevada) an und fotografieren ist selbstverständlich prominent auf der Liste. UV-Filter für das Objektiv ist zum Schutz bereits dran. Objektivwechsel wird dort auch tabu sein und ist für mich keine Einschränkung.
Habt Ihr sonst noch Tipps wie ich Kamera (Sony A7 IV) und Objektiv schütze? Habe u.a. von der Peak Design Shell als Schutzhülle auch für Sand gelesen, ist zwar von der Idee nett (wenn auch primär als Regenschutz gedacht), aber eben nicht sonderlich praktisch.
Bin für weitere Ideen offen und freue mich auf Feedback.
Beste Grüsse
Sebastian
Servus Sebastian,
ich hatte am Gletscher in Österreich auch mit viel Sand in der Luft zu kämpfen. UV-Filter, sofern es das Objektiv zulässt, ist schon mal eine sehr gute Idee. Du kannst auf das Objektiv einen Skin (Folie) kleben, was vor Mini-Kratzern schützen kann. Für die Kamera gibt es Schutzhüllen aus Silikon, welche zumindest vor abrasivem Sand schützen.
Wenn dir ein Regenschutz nicht ausreicht, fällt mir tatsächlich nur noch ein Unterwassergehäuse ein. Damit sind Kamera und Objektiv hermetisch von der Umgebung abgedichtet. Mehr Schutz geht nicht.
Herzlichen Dank, Roy. Das mit den Mini-Krazern hatte ich mir noch gar nicht überlegt - meine Sorge war bisher nur Sand im Objektiv oder in der Kamera bzw. verkratztes Glas. Ich habe Schutzhülle nur fürs Display standardmässig. Unterwassergehäuse hatte ich mir auch mal angeschaut - aber die Preise sind jenseits und diese wasserdichten "Taschen" sind wohl auch nicht sonderlich gut handhabbar. Mit der Folie fürs Objektiv schaue ich mal, eine Silikonhülle für die Kamera habe ich tatsächlich mal bestellt - die ziehe ich mal drauf, wäre aber wirklich nur für Kratzer, da sie die Dichtungen nicht zusätzlich schliesst.
Auf jeden Fall mal vielen Dank - ich werde berichten, was ich am Ende mache.
Hallo zusammen
Also - mal ein Zwischenfazit für alle, die sich auch damit beschäftigt haben: Im Grunde gibt es theoretisch folgende Möglichkeiten:
1. Verwendung eines Regenschutzes: Hier müsste das Regenschutz sehr eng anliegen, damit es wirklich schützt - de facto habe ich jedoch kein Regencape gefunden, welches hierfür geeignet wird. Noch tragischer: Weil die Capes Falten schlagen, sammelt sich potentiell Staub und Sand und rutscht dann früher oder später direkt auf die Kamera und Objektiv. Auch das oben erwähnte Peak Design Shell hilft nicht - und ist zugleich in der Handhabung alles andere als ideal (kein direkter Zugang zu Screen oder Knöpfen - stattdessen muss man das Shell dort abziehen); fairerweise ist es wohl auch nicht dafür gedacht.
2. Unterwassergehäuse - Bag: Hier gibt es von unterschiedliche Anbietern Möglichkeiten, z.B. Ewa-marine. Hierbei wird die Kamera inkl. Objektiv in eine wasserdichte Tasche verschlossen. Klingt zunächst hilfreich, ist es aber dann praktisch nicht: Einerseits ist die Bedienung kaum mehr möglich, andererseits - und das wiegt noch schwerer - muss das Objektiv an das Schutzglas des Gehäuses gedrückt werden, und selbst dann entstehen ungewollte Vignetten und sonstige Qualitätseinbussen beim Bild. Immerhin wären solche Bags irgendwo für 50 bis 130 EUR zu haben. Am Ende für mich aber auch keine Lösung.
3. Unterwassergehäuse - individuell für die Kamera: SeaFrog hat so etwas im Angebot, andere Anbieter ebenfalls. Hier passt das Gehäuse perfekt zum Kameragehäuse und auch das Objektiv kann sehr gut eingebettet und damit geschützt werden. Der Zugang zu Reglern / Knöpfen ist wohl gewährlseistet. Insgesamt klingt das nicht schlecht, allerdings ist der Preis teilweise so hoch, dass man sich eine neue Kamera kaufen kann (schnell 500 EUR bis 3000 EUR). Und dann bleibt das Problem: Kaufe ich das Teil für die aktuelle Kamera, kann ich es ziemlich sicher im Falle einer neuen Kamera nicht mehr nutzen. Die Anschaffung lohnt sich nur dann, wenn man wirklich regelmässig Unterwasserbilder macht.
4. Plastiktüte und Ankleben: Bleibt die günstigste Variante, die vermutlich auch nicht sooo schlecht ist, in dem man eine Plastiktüte nimmt, auf die Kamera legt und mit Klebeband abbindet. Denkbar ist wohl auch - aber das war mühselig beim Selbstversuch - die Verwendung von Frischhaltefolie. Ich werde wohl mit dem Plastiktüten-Ansatz weiterfahren. Zusätzlich habe ich ein Reise-Reinigungsset von Rollei dabei, welches mit Pinsel und Blasebalg ausgestattet ist - werde einfach von aussen säubern, Objektivwechsel sind dann eher tabu.
Vielleicht noch der Hinweis: Auf Foren habe ich auch gelesen, dass andere Fotografen selbst in die Sahara ohne Schutz gehen und dann eine gründliche Reinigung bei Rückkehr vornehmen. Offiziell sind die meisten Kameras auch staub- und spritzwassergeschützt...
Sollte doch nochmals jemand andere Ideen haben, lasst es mich gerne wissen.
Beste Grüsse aus der Schweiz
Sebastian